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Niderviller Steingut: drei Jahrhunderte Luxus-Keramikgeschirr

Die Steingutmanufaktur Niderviller produziert seit bald 300 Jahren einige der schönsten Keramikgeschirre der Welt. Unter anderem die abgebildeten Krüge, Teller und Tassen, die ein französischer König für sich und seinen Hofstaat entwerfen ließ. Man erkennt es an dem prominenten Wappen. Heute dürfen natürlich auch Bürgerliche dieses edle Steingutgeschirr erwerben und davon Köstlichkeiten speisen oder einfach einen dekorativen Krug mit kühlem Wasser als Blickfang auf dem Tisch platzieren.

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Die Geschirrserie Grand Siècle wird bereits seit Jahrhunderten bei Niderviller Keramik handgefertigt und besteht aus „terre noire“, der schwarzen Erde, immer glasiert, oft in Weiß. Dabei schimmert der schwarze Ton elegant durch die feine weiße Glasur. Dieses luxuriöse Keramikgeschirr gilt als Fayence, also als kunsthandwerklich hergestellte Keramik.

Weltberühmte Keramik

Durch seine Keramikwaren ist Niderviller weltweit bekannt geworden. Ausgewählte Stücke von Niderviller Keramik finden sich in berühmten Museen weltweit, so im Birmingham Museum of Art und dem Hallwyl Museum in Stockholm, dem Fayence Museum of Anthropology der University of British Columbia und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Der Keramikhersteller Niderviller produziert in der gleichnamigen Stadt im Département Meurthe-et-Moselle in der dünn besiedelten französischen Provinz Grand Est.

Staatliches Gütesiegel für Keramikmanufaktur Niderviller

Der französische Staat legt großen Wert auf die Erhaltung handwerklicher und industrieller Traditionen und typisch französischer Produktqualität. Als Kennzeichen hat er das Gütesiegel Entreprise du Patrimoine Vivant (EPV) entwickelt. Unter anderem wird es Unternehmen verliehen, die traditionelle Produktionsweisen beherrschen und ihr Wissen weitergeben. Die Manufactures Royales de Lunéville Saint-Clément & Niderviller ist ein solches Unternehmen und trägt stolz das EPV-Emblem.

Niderviller Keramik

Luxus-Keramikgeschirr – die Erfolgsgeschichte von Niderviller

Im Lauf der Jahrhunderte war Niderviller Steingut immer wieder Vorreiter in den Bereichen Dekoration und Tischkultur. Ganz gleich, ob Fayence, Steingut oder Porzellan, alle Arten von Keramik waren vertreten. Die erfolgreichsten und beliebtesten Produkte stellt Niderviller für Liebhaber hochwertiger Keramikprodukte bis heute her.

Alles begann 1735, als die Großgrundbesitzerin Anne-Marie André beschloss, in Niderviller eine Fayence-Fabrik zu gründen, um die Steinbrüche und Wälder ihres Anwesens intensiver zu nutzen. Damals handelte es sich um ein neues Gewerbe, insbesondere in Lothringen.

Um mit den größten Steingutfabriken Ostfrankreichs, wie der in Straßburg, konkurrieren zu können, stellte die Niderviller Steingutfabrik viele elsässische Arbeiter ein. Auf ihre Einflüsse ist die als “Petit feu” bekannte Brenntechnik zurückzuführen, ein Tonbrand bei niedrigen Temperaturen, der Farbtöne wie Rosa, Hellgrün und Gold ermöglicht. Diese farbliche Innovation war damals ein absoluter Renner in den modisch orientierten gehobenen Haushalten Frankreichs.

Ende des 18. Jahrhunderts schuf der damalige Direktor die “Terre de pipe”, ein feines naturalistisches Steingut. Durch die Einführung neuer Formen und Designs erlebte die Produktion von Niderviller einen außerordentlichen Aufschwung und stellte bald auch feines französisches Porzellan her. Mitte des 19. Jahrhunderts besann sich die Keramikmanufaktur auf ihre starken Wurzeln und setzte wieder ausschließlich auf meisterhaft handgefertigtes Steingut. Eine Zeitlang befand sich Niderviller sogar in Deutschland, bis es 1919 an Frankreich zurückfiel.

Die Familie Dryander machte Niderviller Keramik im 20. Jahrhundert derartig erfolgreich, dass die Steingutfabrik während dieser blühenden Zeit zahlreiche Niederlassungen in der ganzen Welt eröffnete. Besonders beliebt waren die Keramikgeschirre in Deutschland, Algerien und in der touristischen Region Bretagne.

In dieser Zeit expandierte die Gruppe auch durch den Kauf von zwei weiteren Steingutfabriken: “Le Moulin des Loups” und “La Faïencerie de Ste-Radegonde-en-Touraine”. Heute gehört Niderviller zur Firmengruppe “Les Jolies Céramiques”.

Niderviller Keramikgeschirr bei France Manufactur

In Deutschland bieten wir unseren Kunden Niderviller Steingut und Luxus-Keramikgeschirr bei France Manufactur in Bonn an. Auf Edelmärkten und natürlich auch in unserem Webshop online. Als Ihr Experte für hochwertige französische Produkte.

Und sollten Sie einmal ein französisches Produkt in unserem Shop vermissen, sprechen Sie uns bitte einfach an. Wir freuen uns, wenn wir es vielleicht doch für Sie in Frankreich beschaffen können.

8 Antworten auf „Niderviller Steingut: drei Jahrhunderte Luxus-Keramikgeschirr“

Gibt es bei Ihnen Führungen? Habe als junger Mensch mein erstes Luneville gekauft.
Gruß Peter Enders

Hallo Herr Enders, es freut uns, dass Sie so positive Erinnerungen an Luneville-Porzellan haben.
Wir handeln mit unseren hochwertigen Produkte und großen Marken aus Frankreich direkt in Deutschland und haben hier auch unseren Firmensitz. Daher können wir Ihnen leider keine Führung in Frankreich anbieten.

Bien cordialement / Mit freundlichen Grüßen / Best regards
Oliver Fischer, Managing Director
France Manufactur

Sehr geehrte Frau Hensel-Fischer, sehr geehrter Herr Fischer, ich möchte mich für die wunderbare Bol von Niderviller bedanken. Die ist Dank Ihrer fürsorglichen Verpackung unbeschadet bei mir angekommen und ich bin entzückt. Da die Firma Niderviller zu meinem Verdruss nach bald 300 Jahren ihre Pforten geschlossen hat, bin ich glücklich bei Ihnen einen Ersatz für meinen künftigen Morgenkaffee gefunden zu haben. Mein Morgenritual wäre ohne meine Bol schlecht vorstellbar.
Herzliche Grüße aus Köln, Katja Houf

Liebe Frau Houf, wir freuen uns, dass Ihnen die Bols von Niderviller genausogut gefallen wie uns! Vielleicht ist die Perspektive bei Niderviller doch nicht ganz so verheerend wie es momentan scheint. Wir hoffen auf eine Wiedereröffnung der Manufaktur in den nächsten Jahren. Denn man munkelt, dass der französische Staat einspringen könnte.
Darüber würden wir selbstverständlich in unserem Newsletter zu französischen Produkten berichten.
Bien cordialement / Mit freundlichen Grüßen / Best regards
Oliver Fischer, Managing Director
France Manufactur

Hallo, haben Sie noch Restbestände der bols mit Spritzdekor? Und wissen Sie inzwischen genaueres bezüglich der eventuellen Wiedereröffnung?

Liebe Frau Schumacher, wir freuen uns über Ihr Interesse an den wunderschönen Bols von Niderviller.
Wir stehen in engem Kontakt mit Mitarbeitern vor Ort in Frankreich. Allerdings gibt es von dort noch keinen konkreten Ausblick, wann Niderviller wieder eröffnet und die Produktion erneut anfährt. Andererseits klang es in unserem letzten Telefonat mit den französischen Vogesen irgendwie auch aussichtsreich.
Über neue Erkenntnisse und Beschaffungschancen werden wir natürlich in unserem Newsletter zu französischen Produkten berichten.
Bien cordialement
Oliver Fischer, Managing Director
France Manufactur

Gerne würde ich informiert werden, wenn die Firma Niderviller wieder die Produktion startet und ich wieder an die wunderschönen bols komme.
Danke, dass Sie mich nun auf Ihre Liste haben
Liebe Grüße
Renate Seemann

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